18. April 2024 4:13

Wer heutzutage ein Haus baut, muss mit sehr vielen Kosten rechnen. Die sogenannten Baunebenkosten sind dabei ein Faktor, der sich bedauerlicherweise vorab nur schwer kalkulieren lässt, da er von sehr vielen individuellen Faktoren abhängt. Dabei sind es oft die sogenannten Nebenkosten Hausbau, die vorab sehr gut kalkuliert werden müssen, damit das ganze Projekt nicht aus den Fugen gerät, denn der reine Kostenfaktor für den Hausbauvertrag macht leider nicht die gesamten Kosten aus.

Feststehende Baunebenkosten

Beim Hausbau auch Baunebenkosten miteinplanenUm überhaupt ein Haus errichten zu können, muss erst einmal ein Grundstück vorhanden sein. In der Regel wird dieses vorab vom Bauherren erworben. Nun ist es heutzutage gängige Praxis, dass die meisten Grundstücksbesitzer den Verkauf über einen Makler abwickeln lassen. Somit muss der Bauherr mit einer Maklercourtage rechnen. Die Maklercourtage ist regional unterschiedlich, jedoch kann der zukünftige Bauherr zwischen 3 – 7 % des Grundstückskaufpreises zzgl. Mehrwertsteuer rechnen. Eine gesetzliche Vorgabe über die Höhe der zulässigen Maklercourtage gibt es hierzulande nicht, daher bestimmt der regionale Markt die Höhe.

Damit das erworbene Grundstück letztlich den Besitzer wechseln kann, ist ein Notartermin für den Kaufvertrag zwingend notwendig und gesetzlich vorgeschrieben. Der Notar beglaubigt die Kaufabwicklung und nimmt ebenfalls die Grundbuchumschreibung vor. Hierfür wird er dem zukünftigen Bauherren eine Honorarnote von 1 % der Kaufsumme in Rechnung stellen. Weiterhin wird bei dem Erwerb eines Grundstücks die Grundstückssteuer in Höhe von mindestens 3,5 % des Gesamtkaufpreises per Steuerbescheid fällig. Diese Kosten sind als Baunebenkosten somit fix!

Weitere (Neben)Kosten beim Hausbau

Weiterhin dürfen die Kosten für die Erschließung des Grundstücks sowie die etwaige Freimachung nicht unterschätzt werden. In der Regel ist das erworbene Grundstück noch nicht erschlossen (d. h. es fehlen noch Zuleitungen für die Wasser-/Stromversorgung sowie Telefon und Straßenanschluss), welche von den zuständigen Behörden vorgenommen werden. Die Höhe der jeweiligen Anschlusskosten kann beim Bauamt erfragt werden. Es gibt jedoch eine Faustregel, nach der sich der zukünftige Bauherr einen kleinen Vorabüberblick verschaffen kann: Grundflächenanzahl (die Fläche, die maximal bebaut werden darf) multipliziert mit der Gesamtquadratmeteranzahl des Grundstücks multipliziert mit 3 Euro ergibt den Kostenfaktor für den Regenwasseranschlusspreis. Für das Bauprojekt muss allerdings noch die Geschossflächenzahl multipliziert mit der Gesamtquadratmeterzahl des Grundstücks multipliziert mit 7 Euro berücksichtigt werden. Dies dient der Ermittlung des Abwasseranschlusspreises. Wenn das Grundstück noch mit Bäumen etc. bewachsen ist, muss das Grundstück vor dem Baubeginn freigemacht werden. Befindet sich noch ein älteres Gebäude auf dem Grundstück, muss mit Abrisskosten gerechnet werden.

Finanzierungskosten

Ein weiterer Posten in den Nebenkosten Hausbau ist die Finanzierung an sich. Für die Darlehensbewilligung sind in der Regel Sicherheiten erforderlich. Diese können durch Grundschulden und Hypotheken eingetragen werden. Die Gebühren, die das Grundbuchamt für die Eintragung einer Grundschuld erhebt, betragen 0,5 % vom aufzunehmenden Darlehen. Dieser Betrag wird sowohl vom Grundbuchamt als auch vom Notar erhoben. Weiterhin fallen Bearbeitungsgebühren an.

Damit die Bank einen Überblick über das Risiko einer derartigen Finanzierung erhält, werden Schätz-/Einwertungskosten in Höhe von 0,25 % des Darlehensbetrages zu berücksichtigen sein. Da das Baudarlehen in mehreren Stufen ausgezahlt wird, welche jeweils nach Beendigung einer Bauphase fällig werden, bezahlt der Kreditnehmer eine Bereitstellungsgebühr in Höhe von 0,1 % des Darlehensbetrages. Diese werden auf den Kreditbetrag aufgeschlagen und zudem mit den Teilauszahlungszuschlägen fällig.

Nach dem Grundstückserwerb: Kosten für das Bauprojekt

Hausbau kann teuer werdenBevor es an den praktischen Bau des Gebäudes gehen kann, muss zunächst das Grundstück vermessen werden. Ein Statiker berechnet den Grundentwurf des Hauses und bespricht zusammen mit dem Architekten den Grundriss, damit das Haus die erforderliche Genehmigung erhalten kann. Hierfür werden selbstverständlich Kosten verursacht, welche der Bauherr berücksichtigen muss. Die Kosten für Architekten, Statik und Vermessung sind ebenfalls regional unterschiedlich, liegen jedoch grundsätzlich der HOAI zugrunde. Um die erforderlichen Baugenehmigungen zu erhalten, wird ein Bauantrag gestellt werden müssen, welcher ebenfalls Gebühren verursacht. In einigen Bundesländern ist es erforderlich, dass ein Prüfstatiker beauftragt wird.

Während der Bauphase muss die Baustelle abgesichert werden mittels Straßensperren (für die Anlieferung der Baumaterialien) und Bauzäunen, um die Verkehrsteilnehmer vor Unfällen zu schützen. Wenn ein Niedrigenergiehaus gebaut wird, werden für die Erstellung des Energiepasses ebenfalls Kosten anfallen. In einigen sehr seltenen Fällen kann es vom Bauamt vorgeschrieben sein, einen Gesundheitskoordinator zu beauftragen. Dies ist jedoch eher die Ausnahme und wird bei Bedarf vom jeweiligen Bauamt angeordnet.

Die Kosten nach dem Hausbau

Ist das Gebäude schließlich errichtet, muss es mit Energie und Wasser versorgt werden. Die erforderlichen Anschlüsse wurden ja bereits bei der Erschließung gelegt, jetzt geht es daran, dass diese auch genutzt werden. Hierfür werden Gebühren fällig. Je nach Energieversorgungsart werden evtl. Gasversorgungsgebühren fällig. Diese variieren je nach Anbieter. Weiterhin müssen Hausversicherungskosten berücksichtigt werden. Telefon-/Internetanbieter gibt es mittlerweile in einer sehr großen Auswahl, daher kann dieser Posten bereits günstig erworben werden. Wie man nunmehr deutlich sehen kann, hängt an einem Hausbau aus finanzieller Sicht wesentlich mehr als der bloße Hausbauvertrag. Sie finden auf hausbauberater.de weitere und ausführlichere Informationen zum Thema „Baunebenkosten beim Hausbau“.

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