Die meisten Badezimmer sind vom Raumangebot knapp bemessen und deswegen eher spartanisch sowie funktionell eingerichtet. Viele Bewohner verrichten zwar ihr tägliches Pflege- und Hygieneprogramm im Badezimmer, doch selten lädt die Raumatmosphäre dazu ein, im Zimmer länger als notwendig zu verweilen oder gar zu relaxen. Hinzu kommt das viele Badezimmer – vor allem in älteren Mietwohnungen – gammlig wirken oder von der Farbwahl eine echte Zumutung an den guten Geschmack darstellen. Mit einfachen Tricks kann jedoch jedes Badezimmer in neuem Glanz erscheinen und zur echten Wohlfühloase avancieren. Nachfolgend eine Übersicht, wie man mit einfachen sowie kostengünstigen Mitteln das Badezimmer umgestalten kann.
Sauberkeit: Schmutz & Kalk entfernen
Der Weg zum neuen Traumbad beginnt mit einer kompletten Grundreinigung: Schmutz und Kalk der letzten Jahre werden entfernt. Hierfür wird zuerst das Badezimmer (inklusive Schränke und sonstiger Stauraum) komplett leer geräumt. Utensilien, die seit Jahren unbenutzt im Badezimmer lagern und nur unnötig Platz einnehmen, können direkt aussortiert werden. Ein bewährtes Hausmittel gegen Kalk auf Glas und Fliesen ist Essig oder Zitronensäure. Die Essenz wird mit Wasser vermischt (Verhältnis 1:1) und kann mithilfe einer Sprühflasche bequem auf die Flächen aufgetragen werden. Nach einer kurzen Einwirkzeit können Kalkrückstände und Verschmutzungen mit fließendem Wasser oder einem Schwamm entfernt werden. Bei der Reinigung von Armaturen kommen Luftballons oder Plastiktüten zur Hilfe: Dafür wird das Mundstück der Ballons entfernt und mit der Reinigungsflüssigkeit befüllt. Anschließend wird der Ballon über den Duschkopf oder Wasserhahn gestülpt. Nach der Einwirkzeit (2-3 Stunden) können die Armaturen einfach mit einem Lappen aufpoliert werden. Essig und Zitronensäure sollten jedoch niemals auf Aluminium angewendet werden, da sie das Material angreifen. Ablagerungen in der Toilettenschüssel können mit Cola oder auch Gebissreinger beseitigt werden. Gegen Schimmel im Badezimmer helfen zum Beispiel Brennspiritus, Alkohol (mindestens 70%) oder Wasserstoffperoxid. Die Behandlung mit Alkohol und Brennspiritus muss jedoch mehrmals wiederholt werden. Bei diesen Reinigungsmitteln sollte man in jedem Fall Gummihandschuhe verwenden und den Raum gut lüften. Gegen schlechte Gerüche im Badezimmer hilft ein Wasserschälchen mit Duftöl auf dem Fenstersims oder dem Heizkörper. Alternativ können Zitronen- und Orangenscheiben, Blumen oder frische Kräuter (Minze, Melisse, Lavendel) zum Trocknen aufgehängt werden. Das bringt einen frischen Duft ins Badezimmer.
Fliesen & Wände
Mit ein wenig Farbe, Fototapete oder einem Wandtattoo werden die Badezimmerwände aufgewertet. Empfehlenswert sind erdige, warme Farben oder Motive aus der Natur. Unmoderne Fliesen stellen eine größere Herausforderung dar. Ein Fliesenaustausch kostet zwischen 30 und 70 Euro pro Quadratmeter. Eine günstigere Variante ist Fliesenklebefolie oder ein frischer Anstrich. Die Fliesenfolien werden per Hand auf die einzelnen Platten geklebt. Für das Lackieren werden die Fliesen angeraut und mit einer speziellen Farbe gestrichen. Anschließend werden die Fliesen und Fugen mit einem Lack versiegelt. Fliesenfolie und Wandtattoo können einfach wieder entfernt werden und sind für Mietwohnungen besonders geeignet.
Badezimmermöbel
Bademöbel haben nicht nur einen entscheidenden Einfluss auf die Raumatmosphäre – sie sind auch als Stauraum für Badeutensilien, Pflege- sowie Hygieneartikel, Handtücher oder Schmutzwäsche unerlässlich und schaffen eine angenehme Ordnung. Gut erhaltene Holzmöbel können abgeschliffen und in einer passenden Farbe neu lackiert werden. Alternativ können Schränke, Regale sowie Sitzgelegenheiten aus Paletten gezimmert werden. Personen, die handwerklich nicht so sehr begabt sind oder einfach nicht die notwenige Zeit zum selber bauen haben, verweisen wir an dieser Stelle auf das vielfältige sowie günstige Angebot von Badmoebel.net. Ein Spiegelschrank lässt den Raum beispielsweise größer wirken und verteilt zusätzlich das Licht im Zimmer. Offene Regale sind Ideal für Handtücher, Kosmetikartikel, Zeitschriften oder Bücher und Dekoartikel. Bequeme Sitzmöglichkeiten laden zum Verweilen ein und sollten in keinem Badezimmer fehlen.
Duschkopf, Sanitärkeramik & Beleuchtung
Ist Waschbecken, Dusch- oder Badewanne beschädigt, so kann es mit einem Reparaturset (Baumarkt) ausgebessert werden. Die beschädigte Fläche wird gesäuberten und mit einer Spachtelmasse aufgefüllt. Nach dem Aushärten wird die behandelte Fläche glatt geschliffen und versiegelt. Ein in die Jahre gekommener Duschkopf kann schnell gegen ein Modell mit Massagefunktion oder Lichteffekten ausgetauscht werden. Die Beleuchtung ist ein nicht zu unterschätzender und wichtiger Faktor in der neuen Wohlfühloase – auf kalte Neonfarben sollte man verzichten. Empfehlenswert sind mehrfarbige LED-Leuchten und Kerzen. Rotlichtlampen sind eine zusätzliche Wärmequelle und lindern bei Muskelverspannungen den Schmerz. Sie verbrauchen jedoch deutlich mehr Energie und sollten niemals direkt mit Wasser in Berührung kommen. Das gilt natürlich für alle elektrischen Geräte.
Teppich & Co
Kuschelige Teppiche auf den Fliesen bewirken Wunder an kalten Tagen und setzten farbige Akzente. Interessante Varianten für den Badezimmerfußboden sind ebenfalls Vorleger aus Moos oder Kork (vgl. Bildegalerie). Beide Materialien absorbieren Wasser, sind dadurch perfekt geeignet für den Einsatz im Badezimmer und ein echter Blickfang. Ein Duschrollo hält das Wasser beim Duschen in der Wanne und funktioniert dabei wie eine Fenster-Jalousie: Wenn man den Spritzschutz benutzen möchte, kann man ihn per Abrollkordel herablassen. Nach dem Duschen verschwindet die Schutzfolie wieder in der Kassette. Der Raum wirkt heller und offener als bei einer fest installierten Duschabtrennung. Zusätzlich ist der Duschrolle deutlich günstiger als die Duschkabine, in wenigen Minuten installiert und sofort einsatzbereit. Verschiedene Designs ermöglichen dabei eine ideale Abstimmung auf die Badezimmereinrichtung.
Pflanzen
Pflanzen gehören in jede Wellnessoase und schaffen einen natürlichen Charme: Sie verbessern das Mikroklima und heben das Wohlbefinden sowie die Laune der Bewohner. Unterschiedliche Räume stellen jedoch verschiedene Ansprüche an die grünen Bewohner: im Badezimmer herrscht beispielsweise eine hohe Luftfeuchtigkeit. Zusätzlich sind die Lichtverhältnisse meistens eher bescheiden. Diese Bedingungen sind perfekt für Pflanzen, die aus subtropischen/tropischen Gebieten stammen und im unteren Waldbereich wachsen. Zu den Pflanzen, die sich im feuchten Badezimmer wohlfühlen, gehören unter anderem Farngewächse, Bromelien, Orchideen, rankende Gewächse wie zum Beispiel Efeu und sogar einige Palmensorten. Die genaue Auswahl hängt jedoch stark von den natürlichen Lichtverhältnissen im Badezimmer ab.
Falls die Modernisierungsarbeiten in Mieträumen durchgeführt und nicht problemlos rückgängig gemacht werden können, so bedarf es zwingend der Zustimmung des Vermieters. Um nachfolgende Schwierigkeiten zu vermeiden, sollte die schriftliche Einverständniserklärung vor der Umgestaltung vorliegen. Davon abgesehen sind der Kreativität bei der Badzimmergestaltung keine Grenzen gesetzt. Hier geht es zu der Bildergalerie der vorgestellten Tipps und weitere Ideen für das neue Badezimmer.