2. Dezember 2024 8:38

Stundenlohn Tischler – was verdient man in diesem Berufsfeld?

Stundenlohn Schreiner laut Tarif

Der Beruf des Tischlers oder Schreiners dreht sich um die Holz- bzw. Oberflächenbehandlung und umfasst sowohl den Bau von Möbelstücken als auch die Anfertigung von Bauelementen am Fließband. Die beiden Bezeichnungen Tischler und Schreiner sind synonym. Besonders in Nord-, West- und Ostdeutschland, wird das Berufsbild als Tischler bezeichnet. In Süddeutschland, sprich Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, aber auch in Teilen des Ruhrgebiets

Stundenlohn Schreiner und Tischler im regionalen Vergleich

Was bekommt der Tischler pro StundeDer Tariflohn für Tischler zeigt regional deutliche Unterschiede. In Niedersachsen oder Bayern liegt der Stundenlohn für Tischler bei ca14,50 Euro. Damit kommt man bei einer 40-Stunden-Woche auf ein monatliches Bruttogehalt von 2.500 Euro. Im Großraum Hamburg kann man mit Gehältern bis 3.000 Euro brutto rechnen, in München sogar mit bis zu 3.500 Euro. Anders verhält es sich in den neuen Bundesländern. In Thüringen liegt der durchschnittliche Verdienst bei 2.200 Euro im Monat bzw12,70 Euro Stundenlohn. Bei der Wahl des Wohnortes ist jedoch zu bedenken, dass die Lebenshaltungskosten in der Großstadt ebenfalls höher liegen. Gerade während der Ausbildung können die Lebenshaltungskosten den Ausschlag geben, eine Lehrstelle beispielsweise in Thüringen oder Sachsen-Anhalt anzunehmen.

Da für die Ausbildungsvergütung der gesetzliche Mindestlohn gilt, erhalten angehende Schreiner mindestens 515 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Lehrjahr erhalten die Tischlerlehrlinge mindestens 610 Euro, im dritten Lehrjahr startet das Bruttogehalt bei 695 Euro monatlich. Viele Betriebe zahlen ihren Auszubildenden zusätzliche Leistungen, wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Prämien für gute Noten in der Berufsschule. Bezahlt der Arbeitgeber nach einem Tarifvertrag, kann die Bezahlung abweichen, in seltenen Fällen erhält der Auszubildende dann sogar weniger Gehalt als gesetzlich vorgesehen


Organisation in Tarifverbänden

Auch die Berufsgruppe der Tischler hat sich in einem Tarifverband organisiert. Die darin abgeschlossenen Tarifverträge gelten für Betriebe, in denen in 20 Prozent der Arbeiten von ausgebildeten Tischlern oder Holzmechanikern ausgeführt bzw. geleitet werden. Laut Tarifvertrag steht ausgebildeten Tischlern in NRW die eine Berufserfahrung von mindestens 3 Jahren vorweisen können, bei einer 38,5 Stundenwoche ein Stundenlohn von 14,89 Euro nach Tarif zu.

Ein sicheres Gehalt – der Tarifvertrag für Schreiner

Um die Interessen von Arbeitnehmern zu vertreten, handeln die Gewerkschaften mit teilnehmenden Unternehmen regelmäßig neue Tarifverträge aus. Für holzverarbeitende Berufe ist die IG Metall zuständig. Der Tarifvertrag für Schreiner wird für West-, Ost- und Süddeutschland individuell ausgehandelt. Der Tariflohn für Tischler beträgt zum Beispiel in Niedersachsen oder Hamburg 12,30 Euro bis 19,30 Euro pro Stunde. In Sachsen oder Brandenburg berechnet sich der tarifliche Stundenlohn für Tischler auf mindestens 9,35 Euro. Wer nach dem süddeutschen Tarifvertrag für Schreiner bezahlt wird, verdient am meisten: Der Tariflohn für Tischler beträgt hier im Durchschnitt 17,60 Euro. Die Tariflöhne sind in mehrere Entgeltgruppen unterteilt. Nach welcher Tarifgruppe ein Tischler bezahlt wird hängt vom Betrieb, seiner Berufserfahrung und seiner genauen Tätigkeit ab.

Im Tarifvertrag wird nicht nur das Grundgehalt ausgehandelt. Auch die tägliche Arbeitszeit, Urlaub und Sonderzahlungen sind Teil des Vertrags. In vielen Bundesländern ist die Wochenarbeitszeit für Tischler durch den Tarifvertrag auf 38 Stunden begrenzt.

Höhere Gehaltschancen – Weiterbildung zum Tischler-Meister

Wer eine Meisterschule besucht, kann anschließend deutlich höhere Gehälter erwarten. Der Tarifvertrag für Schreiner sieht für Schreinermeister einen Verdienst von mindestens 3.171 Euro im ersten Jahr vor. Abhängig vom Wohnort und der Berufserfahrung kann der Tariflohn für Tischler mit Meisterabschluss bis zu 4.679 Euro im Monat betragen. Auch hier gilt: in Großstädten und Industriegebieten ist der Stundenlohn für Tischler-Meister oft höher. Als Meister steht erfahrenen Tischlern die Möglichkeit offen, sich selbstständig zu machen. Je nach unternehmerischem Geschick lässt sich so zwar deutlich mehr verdienen, jedoch kommen zusätzliche Arbeitsbelastungen durch Verwaltungstätigkeiten hinzu.

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